Das Projekt

Das Theater «Zwischen den Welten» führt psychiatrieerfahrene Menschen mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen.

Aus ihren biografischen Erfahrungen, Erlebnissen, Träumen, künstlerischen und kreativen Fähigkeiten entwickeln sie in einem intensiven Improvisationsprozess schräge Bilder, unglaubliche Geschichten und wunderbare Gedichte.

Die Produktion «Gefülltes Herz» ist eine Mischung aus Musik, choreographierten Szenen, eigenen Texten, Gedichten, Zuständen und einem gehörigen Schuss Humor. Mit dramaturgischem Geschick haben es die Theaterschaffenden verstanden, ihrem Publikum ein unterhaltsames, berührendes Bühnenstück zu präsentieren. Die Spiellust der Betroffenen wirkt ansteckend und lässt zu, dass wir ihrer speziellen Thematik nachspüren können.

Tournee August bis Dezember 2010

Gefuelltes Herz Intro
Gef Herz 03
Gef Herz 01
Gef Herz 02
Gef Herz 04
Gefuelltes Herz 01
Gefuelltes Herz 02
Gefuelltes Herz 03
Gefuelltes Herz 07
Gefuelltes Herz 09

Künstlerische Leitung: Christina Volk
Theater: Claudia Bischofberger
Bewegung: Simone Kaiser
Musik: Christina Volk, Pesche Hürlimann
Oeil extérieur: Fritz Bisenz
Produktionsleitung: Friedrich Kaiser
Ausstattung: Michael Huber
Kostüme: Yvonne Hänzi
Bauten: Chasper Kron
Technik: Didier Maag, Michael Haak, Michael Wunderlin, Pascal Jeker, Simon Kaiser, Thomas Haak
Mitwirkende: Alessandro G. Perrone, André Stern, Domenico Mondello, Franziska Wolf, Maya Fäh, Miriam Zink, Ramona Minder, Regina Weiss, Stefan Hari, Tanja Ellenberger, Tobias Frischknecht
Gaumenverwöhner: Jan Scheidegger

Beitrag auf DRS2aktuell vom 04.08.2010

Pressestimmen

"Blick in die eigenen Abgründe", Basellandschaftliche Zeitung vom 13.07.2010

Das 'Gefüllte Herz' lege man ein in eine Marinade aus einem Deziliter Gefangensein, einer Messerspitze Hilferuf und einer kleinen Prise Wissen, dass keiner helfen kann. Für die Füllung hacke man die Angst schön fein und mische den Schmerz, die kreisenden Gedanken, Trostlosigkeit und Gleichgültigkeit darunter. Dazu servieren wir Kartoffelstock oder Spätzli.

Das Innenleben darstellen

Eindringliche Worte zur Zubereitung eines «Gefüllten Herzens», die den Höhepunkt des gleichnamigen Musiktheaterstückes bilden. Die aktuelle Produktion des Theaters «Zwischen den Welten» verfolgen etwa 60 Zuschauer in einer öffentlichen Probe auf dem Hanro-Areal in Liestal mit. Darsteller sind 15 Laienschauspieler zwischen 18 und 45 Jahren aus der ganzen Deutschschweiz, die alle eines gemeinsam haben: Sie leiden oder litten an einer psychischen Krankheit und unter deren Symptomen wie Konzentrationsstörungen, Konfliktunfähigkeit, Gleichgültigkeit und niedrigem Selbstwertgefühl. Zusammen mit der Theaterkünstlerin Christina Volk und dem Psychologen Friedrich Kaiser sammelten die Schauspieler bildliche und musikalische Darstellungen ihres Innenlebens. Es ist eine «Geschichte ohne Anfang und Ende» (Kaiser), die die Schauspieler an Requisiten minimalistisch, an Emotionen aber eindrucksvoll umsetzen. So wird eine weiss gestrichene Umzugskiste vom Partytisch beim Stehempfang zum Traualtar und schliesslich zum multimedial ausgestatteten Sarg, in dem die Interessenten probeliegen dürfen. Die oft abstrakten Inszenierungen von Halluzinationen, Grössenwahn, Isolation und Unsicherheit kreuzen sich mit alltäglichen Ereignissen eines «normalen Lebens » wie Familienausflügen, Kinobesuchen, Einkaufstouren, Bundesfeiern, Hochzeiten oder Beerdigungen. Der surrealste und zugleich konkreteste Teil ist die Kinoverkäuferin mit ihrem Bauchladen kurz vor Schluss, die in bunten Pillen Aggressionen, Depression, Zwang und Hysterie verteilt.

Mangel an Grenzen

«Die Bilder und Welten psychisch kranker Menschen vermengen sich», sagt Projektleiter Kaiser, «die Betroffenen leiden an einem Mangel an Grenzen. » Die Schauspieler fanden über ein Casting der Stiftung «Denk an mich» zusammen; professionelle Darsteller und Musiker unterstützen sie. Das Projekt «Zwischen den Welten» gibt es seit sechs Jahren. Die Premiere von insgesamt 18 Aufführungen von «Gefülltes Herz» findet am 4. August als Uraufführung im Basler Sudhaus statt. Aus der Resonanz der öffentlichen Probe nahm die Truppe noch Anregungen für den Feinschliff des Stückes auf.

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