Eine Hör- und Seefahrt mit Gina Günthard und Christina Volk

Von und mit: Gina Günthard und Christina Volk
Regie: Tom Ryser
Produktionsleitung: Susanne Attinger

Tournee Januar 2000 bis Dezember 2002

CD «Zwei Frauen bieten Meer»

Zum Inhalt

Christina Volk und Gina Günthard haben in ihrem letzten musikalischen Programm «Höhenweg der Frau» mit vielen überlieferten Vorurteilen Frauen gegenüber abgerechnet und die Männerwelt von damals und heute humorvoll und hintergründig auf die Schippe genommen. Jetzt kreuzen die beiden Frauen wieder auf – und bieten sogar Meer ...

Die Rolle der Frau in der Seefahrt beschränkt sich fast ausschliesslich auf die der Wartenden, Bangenden oder des Liebchens. Einige wenige Ausnahmen bilden die Piratinnen, welche ihre selbst definierte Freiheit mit allen Mitteln verteidigen. Inspiriert von dieser Kampflust bringen Gina und Christina dem Publikum die Idee der weiblichen Piraterie auf unerwartete Weise näher: "Das Publikum wird von hinten geentert. Das ist zwar sehr feige, aber effizient." (O-Ton Günthard/Volk). Mit ihren Waffen ziehen sie, vom Orkan bis zur Flaute, alle musikalischen Register und setzen alle theatralischen Mittel, welche die Musik bietet, ein. Heraus kommt ein unglaublich lustvolles, erstaunlich harmonisches musikalisches Programm, in welchem sich Eigenkompositionen und neu arrangierte bestehende Lieder mit gespielten Szenen verbinden. Damit Frau nicht sofort an der Wasserkante ihrer Freiheit ankommt, muss die Spielfläche gross genug sein. Und was würde sich dazu besser eignen als das Meer?

Meer Intro
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Pressestimmen

«Ein Hoch auf die weibliche Piraterie»

Versuchen, wagen, unternehmen - daraus leitet sich der Ausdruck «Pirat» ab. Zwei Frauen haben es wörtlich genommen und das Thema musikalisch und dramatisch umgesetzt. Für das Publikum wurde es eine Fahrt hin zu neuen Horizonten.  Seemannslieder? Gefühlsüberladene Balladen von Matrosenromantik und Fernweh, in denen Frauen nur als Liebchen und Wartende ihren Platz haben! Ein unhaltbarer Zustand für Christina Volk und Gina Günthard. In ihrer «Hör- und Seefahrt» nehmen sich die beiden Frauen der alten Klischees an. Sie spielen mit ihnen im weiten Freiraum des Meeres und stellen faszinierende Figuren ins Rampenlicht: legendäre Piratinnen, Windhexen, Meerjungfrauen. Trotz der Aussicht auf neue Horizonte kam das Schöftler Publikum nur spärlich an Bord des Piratenschiffs. Eine ungewohnte Angelegenheit für die Künstlerinnen. In Basel, wo sie zu Hause sind, spielen sie drei Wochen lang am selben Ort vor vollem Haus. Doch sie kamen auch in Schöftland voll in Fahrt und boten fantastische Musik, Eigenkompositionen und neu Arrangiertes. Seicht wurde es nie, trotz viel Klamauk: Für Tiefgang sorgte die Absicht der Musikerinnen, mit überlieferten Vorurteilen aufzuräumen und frau dadurch Freiraum zu verschaffen.  

Tatsächlich sind Christina Volk und Gina Günthard auch abseits der Bühne Seefahrerinnen und Taucherinnen - sie kennen das Metier aus eigener Erfahrung. Seit knapp zwei Jahren touren sie mit «2 Frauen bieten Meer» durch das Land. Zusammen mit Assistentin Susanne Attinger hatten sie zuvor ein Jahr lang Ideen gesammelt und an deren Umsetzung gearbeitet. Im Hafen von Hamburg suchten sie nach Impressionen, «alle Gugus» hätten sie anfangs ausprobiert, erinnert sich Gina Günthard. Unterstützt wurden sie von Regisseur Tom Ryser. Dank ihm kam eine grössere Portion Dramatik ins Spiel als bei der ersten Produktion «Höhenweg der Frau», die sich vor allem auf die Musik konzentriert hatte. Die Musik spielte auch diesmal eine Hauptrolle, doch daneben dienen die Instrumente vermehrt als Schauspielrequisiten, markieren Stürme und Wendemanöver. Die mächtige Bassbalalaika ist wie gemacht für den Schiffsbug. Gina Günthard, eine zierliche Frau mit gewaltiger Stimme, wirbelt als Kommandantin über Deck und um den ruhenden Pol Christina Volk herum. Beide singen vielsprachig und bringen eine Vielzahl von Instrumenten zum Klingen. «Ein Schiff wird kommen», stimmen sie Altbekanntes an - und lassen eine neue Fortsetzung folgen: «Und das werd ich mir nehmen, es muss es mir keiner geben, damit es mich glücklich macht.» Die Mädchen warten im Hafen von Pyräus wie gehabt, doch sie sehnen sich nicht nach einem Traummann, sondern nach Freiheit, Wind und Wellen.

Ein Höhepunkt kam zuletzt, als harmlose Zugabe getarnt: «Mermaids», eine Eigenkomposition des Frauentrios. Gina Günthard wechselt singend zwischen den Rollen der Meerjungfrau und des Matrosen, Christina Volk lieferte einen Rhythmus dazu, mitreissend wie die Brandung des Meeres. Die Frauen erzählten von einer Meermaid, die nachts aus dem tiefen Wasser aufsteigt und sich einem Matrosen zeigt – eine oft besungene Situation. Auch hier endete die Begegnung damit, dass der Seemann auf den Meeresgrund versinken muss – doch der dumpfe Kerl hats verdient, weil er in der Frau nichts anderes als ein verführerisches «Sweetie» sieht, das ihm Bett und Haus bestellen kann. Danach war alles gesagt, was gesagt sein musste; eine nette Spieldose hielt das Publikum hin, – damit sich die Piratinnen in aller Freiheit davonschleichen konnten.

Weitere Presseausschnitte

So schnell wie die Melodien wechselten auch die vielen Instrumente ... Die Bassbalalaika diente mit ihrem dreieckigen Korpus nicht nur als KLangerzeugerin, sondern gleichzeitig als Schiffsbug. Kurze Sprechszenen mischten sich mit musikalischen Beiträgen und flossen mit leicht wechselnden Bühnenbildern temporeich, temperamentvoll und theatralisch ineinander. ... So verschieden die beiden Frauen waren, so harmonisch war ihr Bühnenwerk. Es gelang ihnen, dem begeisterten Publikum nicht nur das Meer, sondern auch ein Mehr an Kreativität und musikalischem Können näher zu bringen.
Neue Zuger Zeitung vom 14.5.01

 Die überspitzt gespielten, ungewohnten und ungewöhnlichen Frauenrollen waren amüsant und faszinierten das Publikum ... Und so kämpften sich Gina und Christina durch die Tücken der Seefahrt auf temperamentvolle, hintergründige Art. Humorvoll und ironisch, übertrieben männlich und durchtrieben weiblich durchleuchteten die Kabarettistinnen eine bis heute den Männern vorbehaltene Welt. Sie überzeugten 90 Minuten lang durch Gestik, Mimik und nicht zuletzt durch stimm- und wortakrobatische Höchstleistungen und einer Vielfalt an Instrumenten. Perfekt bis ins Detail ...
Rheintalische Volkszeitung vom 12.3.01 

 Das Repertoire scheint grenzenlos. Volkslieder aus der ganzen Welt finden sich dort. Südseeromantik mit der Hawaiigitarre hat ebenso Platz wie griechische oder skandinavische Folklore. Und wem das nicht spanisch vorkommt, der tippt bei der Bassbalalaika auf russisch ... Swing und Jazz klingen ebenso an wie ein Operettenduett. Nichts ist diesen beiden Vollblutmusikerinnen unmöglich. Mit wenigen Requisiten und viel Temperament ... spinnen die beiden Piratinnen auf witzige Art im Duett sehr musikalisches «Seefrauengarn».
 Sarganserland vom 19.9.00 

 Eigentlich müsste man die «Hör- und Seefahrt» mehrmals geniessen können, um alle Finessen des lustvollen Programms in den Details zu entdecken. Christina Volk und Gina Günthard wechseln die Stimmungen, die Tonlagen, die Themen, die Instrumente und die Sprachen rasant. Eben wähnte man sich noch in einer romantischen Szene im Hafen und schon wird man zurück gerissen auf die raue hohe See ... Trotz rascher Stimmungswechsel ein harmonisches Programm. Waldenburger Anzeiger vom 15.11.00 

 Was immer wieder überzeugt an diesen beiden Künstlerinnen ist, wie unheimlich lustvoll, humorvoll und spielerisch sie ans Thema rangehen. Wir dürfen jetzt schon gespannt sein, auf was für eine Reise sie uns das nächste Mal mitnehmen werden. Seoner Tagblatt vom 15.5.00 

 Eine Prise humorvoller Schauspielkunst und eine grosse Portion Stimmakrobatik. Mit Kampfeslust, von Instrument zu Instrument springend un ihre Stimmen unermüdlich strapazierend, bringen die beiden dem Publikum die weibliche Piraterie näher ... Das Publikum in Engelburg (KiE) hat die musikalische Weltumsegelung zwischen Flaute und Orkan in aller Länder Sprachen prächtig überstanden ... Ein Leckerbissen ...
St. Galler Tagblatt vom 20.6.00 

 Ein eigenwilliges und aussergewöhnliches Unterhaltungsprogramm rund um Wasser, Schiffe, Meer, Reisen, Fernweh, Sehnsucht. Die Instrumente waren einmal zum Musizieren da, dann wieder dienten sie als Requisiten ... Und immer war Hochbetrieb auf der Bühne, als wären nicht nur zwei Piratinnen in Piratenkluft auf der Bühne. Bald schon glaubte man sich ebenfalls auf dem Meer, in einem Boot, das auf den Wellen hin und her driftete, und man vergass darob (beinahe) die Wirklichkeit, gefangen in der Szenerie der zwei Piratinnen.
Gelterkinder Anzeiger vom 13.4.00 

 Was sie sind und können ist ebenfalls kaum in Worte zu fassen. Was sie ausstrahlten, liess erahnen, dass sie auch nicht erfasst und eingestuft werden wollen. Kämpferisch, unerschrocken, wild, leidenschaftlich und total frei. Ihre Kreativität und ihre Spiellust kennen dabei schier keine Grenzen. Sie experimentieren mit Ton und Melodie, ohne dass sie Worte dazu brauchen, sie singen Rossini und sie singen sogar lautlos. Was sie zeigen ist einfach mehr als Meer.
St. Galler Tagblatt vom 22.5.00 
 
Die ausgeklügelte Instrumentierung wirkt sehr kräftig und klingt oft an Wagners «Fliegenden Holländer» an: Stampfen, Kettenrasseln und gewagte Kaskaden auf dem Akkordeon oder der Gitarre ersetzen ein ganzes Orchester. Da kann man nur sagen: Meer davon!
Basellandschaftliche Zeitung vom 15.1.00

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