Eine musikalische Märchenerzählung nach einer Bilderbuchgeschichte von Rafik Schami

Idee und Spiel: Dalit Bloch
Idee und Musik: Christina Volk

Tournee Mai 2002 bis Juni 2005

Die Geschichte und ihre Umsetzung

Vor vielen, vielen Jahren lebte ein alter Mann in der Stadt Damaskus. Er trug einen grossen Kasten auf dem Rücken und zog damit gemächlich von einem Viertel ins andere und rief: «Kommt, Kinder, kommt alle her und hört meine Geschichten!» Natürlich kamen die Kinder aus allen Ecken und Winkeln, um dem alten Mann zu lauschen und die Bilder im Guckkasten zu sehen. So hörten sie dann zum Beispiel die Geschichte von der reichen Bauerntochter Leila und dem armen Hirtenjungen Sami. Um Leila heiraten zu können, musste Sami viele Abenteuer bestehen und Hürden überwinden.
Auf der Bühne wird die Geschichte von der Schauspielerin Dalit Bloch erzählt und gespielt. Sie schlüpft dabei in viele verschiedene Rollen. Sie spielt den alten Mann, den bösen Vater, die verliebte Leila, den kämpfenden Sami, die wilden Räuber und vieles mehr. Unterstützt wird sie dabei von der Multiinstrumentalistin Christina Volk, die keinen Aufwand scheut, um die Figuren musikalisch zu begleiten. Kontrabass, Akkordeon, Flöte, Bassklarinette und viele weitere Instrumente tauchen, manchmal mit lautem Getöse, aus dem Bühnenhintergrund auf. So nehmen Dalit Bloch und Christina Volk ihr Publikum mit in das bunte Gewimmel von Damaskus, sie lassen auch die fröhlichen Bewohner des Dorfes von Leila erscheinen und entführen in eine orientalische Welt.
Christina Volk und Dalit Bloch folgen der alten Erzähltradition und setzen diese Geschichte auf ihre Art und Weise zeitgemäss um.
«Im Dunkeln die Ohren spitzen, im Licht das Kleine entdecken, träumend der Geschichte folgen ...»

Presse

«Turtelnde Flöte», Basler Zeitung vom 4. Juni 2002
Die musikalische Märchenaufführung vom «Wunderkaschte» von Dalit Bloch und Christina Volk, nach der gleichnamigen Bilderbuchgeschichte von Rafik Schami, ist atemberaubend. Mit Pfiff, Pepp und Witz, in einer einzigartigen Mischung aus dramatischen Höhepunkten und lakonischen Verkürzungen, erzählen, singen und musizieren die beiden Frauen, lässt Christina die Instrumente Menschen werden. Bleibt zu hoffen, dass dieser ersten Kindertheateraufführung im Theater Dornach weitere folgen werden. Priska Forter

«Wundersame Geschichten», Basellandschaftliche Zeitung vom 26.10.02
Die Zuschauer bleiben ganz verzaubert sitzen. Sie tun sich schwer damit, wieder in den schweizerischen Alltag zurückzufinden. Zu stark waren die Eindrücke des orientalischen Lebens, der Klänge, der Geschichte, die sie eben gehört haben. ... Mit ihrem Programm nehmen sie jüngere und ältere Zuschauer in eine bunte Märchenwelt. ... Im Stil des bekannten Musikmärchens «Peter und der Wolf» personifiziert Volk ihre Instrumente. Ihr Spektrum ist enorm. Über die Drehleier, den Kontrabass, die ungarische Obertonflöte zur Tuba, Okarina, Trommel, Trillerpfeife, der Bassklarinette und sogar einem Ballon setzt sie die unterschiedlichen Stimmen meisterhaft ein. Botschaften werden nonverbal musikalisch so brillant übermittelt, dass sie sogar von kleinen Knirpsen problemlos übersetzt werden können.
Dalit Bloch nimmt die Zuhörer mit ihrer lebendigen Erzählkunst mitten ins Geschehen und schlüpft mit Leichtigkeit in die verschiedenen Rollen. Jung und Alt zittert mit um das Schicksal von Leila und Sami. Mit überraschenden Situationselementen und der Gabe, zu zweit das ganze Markttreiben inklusive Geräusche zu imitieren, ziehen die Akteurinnen alle in ihren Bann. Man sieht Sami förmlich vor seinem inneren Auge entstehen, wenn die Erzählerin mit entzücktem Augenaufschlag von seiner überirdischen Schönheit schwärmt. Man begreift das junge Mädchen Leila, das mit allen Mitteln versucht, seine Aufmeksamkeit zu gewinnen.
Jung und Alt leidet mit, wenn der allmächtige Vater Leila an einen reichen alten Mann verheiraten will. Der Atem wird angehalten, als Leila entführt wird, die Empörung ist unter den kleinen Zuschauern gross, «so en fiese Socke», meint ein Knirps mit vor Ärger funkelnden Augen. Sogar der herbeigerufene Hexenmeister ist gegen die übermächtige Liebe chancenlos und bekommt gehörig aufs Dach. (ua)

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